Netzwerkbogenbrücke Kirkenes


Bøkfjordbrua, Norwegen


Heutzutage nimmt man auf langen Reisen eigentlich kaum noch wahr, dass überall auf der Welt zahlreiche Brückenbauwerke den hindernisreichen Weg über Wasser, Täler, Straßen und Gleise unbeschwert ermöglichen. Für viele Menschen sind sie eine Selbstverständlichkeit und bleiben im Kilometerrausch weitestgehend unbemerkt.  

Mehrere tausend Kilometer musste auch das Herzstück der Bøkfjordbrua zurücklegen, bevor es sich mit seiner schlanken und hintergründigen Silhouette in die Landschaft im hohen Norden eingefügt hat und den Straßenverkehr zwischen Norwegen und Russland beleben wird.
Gemeinsam mit einem ortsansässigen Ingenieurbaupartner erhielt unser Unternehmen von der norwegischen Straßenbaubehörde Statens vegvesen den Auftrag, im Zuge der Umverlegung der Staatsstraße E105, unweit der russischen Grenze, die 300 m lange Bøkfjordbrua zu errichten. Der Fjord wird dabei von einem 120 m langen Netzwerkbogen überbrückt, für deren Planung, Fertigung und Montage die SCHACHTBAU NORDHAUSEN Stahlbau GmbH verantwortlich war. Aufgrund der Gegebenheiten der Baustelle wurde entschieden, den kompletten Netzwerkbogen in Deutschland zu montieren und über den Seeweg in die Einbaulage zu verbringen, was das Projekt nicht zuletzt wegen seiner filigranen Bauart zu einer großen Herausforderung machte.

Vom Werkstor auf die Brückenpfeiler
Bevor der Überbau auf seine lange Reise in das Polargebiet geschickt werden konnte, erfolgte nach der Herstellung der Einzelbaugruppen im Werk Nordhausen ein erster, 400 km langer Zwischentransport per LKW nach Wilhelmshaven. Dort wurde der Überbau auf einer Montagefläche im Hafenbereich komplett montiert und für die nachfolgenden Transport- und Montagezustände temporär ausgesteift. Nach der Verladung auf ein hochseefähiges Ponton trat der etwa 500 t schwere Netzwerkbogen den 2.900 km langen Seeweg entlang der Hurtigruten, vorbei am Nordkap, in die Barentsee an.

Im Hafen von Kirkenes angekommen, musste der gesamte Stahlüberbau zunächst in Einbauhöhe gebracht werden, bevor er wenige Kilometer weiter in den Fjord geschleppt werden konnte. Unter Berücksichtigung von Untiefen, Strömung und Gezeiten galt es zuletzt, den Ponton in der ankommenden Längsposition mittig im Fjord zu verankern und den Netzwerkbogen auf dem Deck um 90 Grad zu drehen. Nach dem Absenken auf die Betonpfeiler wurde der Überbau durch unser Montageteam schließlich in seine Endlage ausgerichtet und fixiert.