Weihnachtsspenden für Leopold, das Kinderhospiz Mitteldeutschland und das Café Sonnenschein

  • 11.12.2020
  •  

Nordhausen – In diesem Jahr hat die SCHACHTBAU Gruppe entschieden, auf Weihnachtsgeschenke an Kunden und Partner zu verzichten und stattdessen diverse Projekte und gemeinnützige Organisationen vor Ort mit Spenden zu unterstützen und auf diesem Weg Menschen, denen es nicht so gut geht wie uns, ein klein wenig glücklicher zu machen.

Seit mehreren Jahren schon ist das Treffen mit einem Vertreter des Kinderhospizes Mitteldeutschland am Jahresende ein fester Termin im Schachtbau-Kalender. So auch am 30. November 2020, als Marcus Köhler, ehrenamtlicher Helfer im Kinderhospiz, den Spendenscheck in Höhe von 5.000 Euro entgegennahm. Dass dieser in diesem besonderen Jahr etwas höher ausfiel, nahm Marcus Köhler freudestrahlend zur Kenntnis. Schließlich lautet das Motto der aktuellen Spendenaktion „Spenden statt Geschenke“: Da die meisten zur Tradition gewordenen Ereignisse wie Weihnachtsfeiern, Mettenschichten und andere Betriebsfeiern in diesem Jahr ausfallen mussten, spendete Schachtbau einen Teil des Budgets für die wichtige Arbeit des Kinderhospizes. Das Kinderhospiz in Tambach-Dietharz lebt hauptsächlich von Spenden. „Unsere Familienhilfe ist im Höchstmaß spendenfinanziert“, erklärt Geschäftsführer Klaus-Dieter Heber. Aktuell seien viele zusätzliche Auflagen umzusetzen und deutlich gestiegene Hygiene- und Betreuungsaufwendungen zu erfüllen. Kinder und Jugendliche mit lebensverkürzenden Krankheiten gehören oftmals durch ihr ohnehin schon geschwächtes Immunsystem zu einer besonderen Risikogruppe. Daher musste eine Vielzahl zusätzlicher Schutzmaßnahmen getroffen werden. „Der alltägliche Betrieb ist dadurch noch schwerer geworden. Aber wir setzen alle geforderten Maßnahmen um, um wenigstens der Kernfamilie das Zusammensein in unserem Haus zu ermöglichen und ihnen ein Stückweit Normalität zu schaffen,“ erzählt Marcus Köhler.
Die Absagen unzähliger Spendenveranstaltungen verschärften die finanzielle Lage des Hospizes zusätzlich. Neben den laufenden Betriebs- und Personalkosten gilt es, bereits in Umsetzung befindliche Bauprojekte wie den neuen Therapie - und Bewegungsraum zu finanzieren, aber auch Therapieangebote sicherzustellen. Ab 2021 können zwei zusätzliche neue Häuser betroffenen Kindern und deren Familien ein zweites Zuhause sein. Wenn es die äußeren Zustände wieder zulassen, werden sicher einige Schachtbauer, der herzlichen Einladung von Marcus Köhler nach Tambach-Dietharz folgen, um sich vor Ort ein Bild der wichtigen und tollen Arbeit im Kinderhospiz zu machen und vielleicht auch mit Kindern und Eltern ins Gespräch zu kommen.

Ein berührendes Gespräch fand auch am 4. Dezember mit dem kleinen Leopold und seinen Eltern statt. Leopold Bergmann, dessen Vater als CNC Bohr- und Fräswerker bei Schachtbau tätig ist, leidet an einer genetisch bedingten Stoffwechselkrankheit, der GM1 Gangliosidose. Aufgrund eines fehlenden Enzyms werden Abfallstoffe nicht aus den Zellen abtransportiert, so dass die Zellen absterben und nach und nach ganze Körpersysteme ausfallen. In Deutschland ist diese Krankheit bisher unheilbar. Eine Gentherapie-Studie am National Institute of Health in Maryland in den USA verspricht jedoch Hoffnung. Durch die Therapie sollen die Enzymtätigkeit angeregt und weitere Ablagerungen verhindert werden. Hierzu müssen Leopold und seine Familie, zu der neben Papa Marcel und Mama Jeanine auch die 10-jährige Martha gehört, in die USA reisen und für die Dauer der Studie dort wohnen. Das kann acht Monate und länger dauern. Die Teilnahme an der Studie ist zwar kostenfrei, doch für die Dauer ihres Aufenthalts in den USA fallen Kosten in Höhe von etwa 150.000 Euro an. Während dieser Zeit haben die Eltern zudem keinerlei Verdienst. Im Rahmen der Spendenkampagne "Leopold wird gesund" (www.leopoldwirdgesund.de) beteiligen sich auch Schachtbau und der Nordhäuser Bergmannsverein „St. Barbara“. Sie und luden den kleinen Mann und seine Eltern ein, um ihnen einen Scheck in Höhe von 1.500 Euro bzw. 500 Euro zu überreichen. Der Vorsitzende des Nordhäuser Bergmannsvereins, Detlef Katzmann, schenkte Leopold außerdem einen extra für ihn angefertigten Bergkittel und verkündete die Ehrenpatenschaft für Leopold. Von seinem Ziel, später einmal Pilot zu werden, ließ sich Leopold, der auch aufgrund seines Nachnamens für eine Karriere im Bergbau prädestiniert scheint, dennoch nicht abbringen. Er möchte fliegen. Wenn es im Herbst per Flugzeug auf die große Reise in die USA geht, wird für Leopold ein kleiner Traum wahr.

Auch das Café Sonnenschein in Hamburg-Ottensen möchte kleine Träume wahr werden lassen. Jeden Sonntag dient es als Anlauf- und Kontaktstelle für Obdachlose und Nachbarn. Hier können sie einen Platz der Ruhe und Geborgenheit finden und gemeinsam ihren Sonntag verbringen. Am 22. November überreichte HAMBURG WASSER einen Spendenscheck an den Verein Clubkinder e.V., den Träger des Café Sonnenschein. Gemeinsam mit den wesentlichen Beteiligten des Projektes Rechen- und Sandfanganlage, zu denen auch die Schachtbau Anlagentechnik gehört, sammelte HAMBURG WASSER einen vierstelligen Spendenbetrag, an dem sich Schachtbau mit 500 Euro beteiligte. In Ottensen füllt das Sonnenschein Café eine Lücke: Vergleichbare Angebote, die Obdachlosen eine Anlaufstelle bieten, aber eben auch Kontakt zur Nachbarschaft herstellen, gab es hier bislang nicht. Außerdem ist ein wesentliches Problem in der Obdachlosigkeit die Rastlosigkeit. Obdachlose kommen quasi nie zur Ruhe, sind immer unerwünscht und Gefahren ausgesetzt. Das Café Sonnenschein ist da eine willkommene Abwechslung vom schwierigen Alltag. Da sich aufgrund der Corona-Bestimmungen nur noch deutlich weniger Menschen zeitgleich im Sonnenschein Café aufhalten durften, möchten die Betreiber des Cafés für diesen Winter möglichst noch ein weiteres Café öffnen. Allerdings unterliegt auch das Café Sonnenschein dem Teillockdown. Wenn das Café wieder öffnen darf, ist außerdem geplant, dass ein Friseur den Obdachlosen die Haare schneidet oder dass ein Krankenmobil die Besucher medizinisch versorgt.